Liebe Leserinnen und Leser,
Neurodivergenz – wie bei ADHS und Autismus (ASS) – ist tief mit den biochemischen Prozessen im Gehirn verbunden. Die Kommunikation zwischen Nervenzellen erfolgt über sogenannte Neurotransmitter. Diese kleinen chemischen Boten beeinflussen, wie wir wahrnehmen, denken, fühlen und handeln.
Wissenschaftliche Studien zeigen:
- Bei ADHS spielen vor allem Dopamin und Noradrenalin eine entscheidende Rolle. Diese Botenstoffe steuern Aufmerksamkeit, Motivation und Impulskontrolle. Veränderungen in diesen Systemen führen dazu, dass Reize schwerer gefiltert werden können und das Gehirn besonders empfindlich reagiert (Hauser & Ernst, 2015; Arnsten, 2009).
- Bei Autismus sind häufig Glutamat und GABA im Ungleichgewicht. Diese Neurotransmitter regulieren die Erregung und Hemmung im Nervensystem. Eine Übererregbarkeit kann sich in hoher Detailwahrnehmung, aber auch in Reizüberflutung und sozialer Erschöpfung äußern (Rubinstein et al., 2015; Pardo & Eberhart, 2007).
Auch Serotonin und weitere Neurotransmitter tragen zum komplexen Bild bei und beeinflussen Stimmung, Schlaf und innere Stabilität (Hegerl & Müller, 2021).
Warum ist dieses Wissen wichtig?
Wer versteht, wie Neurotransmitter funktionieren, kann besser nachvollziehen, warum typische Ratschläge nicht immer helfen. Dieses Verständnis ermöglicht einen achtsameren Umgang mit den eigenen Bedürfnissen – etwa im Bereich Ernährung, Schlaf oder Stressmanagement.
In meiner Beratung biete ich dir Unterstützung an, um diese Zusammenhänge für deinen Alltag nutzbar zu machen. Es geht darum, das eigene Nervensystem besser zu verstehen und gezielt Strategien für mehr Balance und Wohlbefinden zu entwickeln.
Neurodivergenz ist eine andere Art der Gehirnchemie – und diese zu kennen, öffnet neue Wege zu Selbstakzeptanz und Gesundheit.
Wenn du Fragen hast oder Interesse an einem Gespräch, melde dich gerne bei mir.
Herzliche Grüße
Anke